UNESCO-Welterbe im und um das Remstal
Herausragende Bauten, beeindruckende Naturlandschaften, dokumentarische Zeugnisse der Geschichte oder auch besondere Bräuche von universeller Bedeutung: Das „Erbe der Menschheit“ zu bewahren und Vielfältigkeit über Grenzen hinweg zu fördern ist ein Anliegen der UNESCO.
Auch im Remstal und in den benachbarten Regionen ist UNESCO-Welterbe zu finden. Allen voran der Obergermanisch-Raetische Limes, der zusammen mit dem Hadrians- und Antoninuswall in Großbritannien die transnationale Welterbestätte „Grenzen des Römischen Reiches“ bildet. Mit 550 Kilometern Länge ist der Obergermanisch-Raetische Limes das längste Bodendenkmal Europas. Aus nördlicher Richtung kommend, verläuft der Limes ab Lorch über Schwäbisch Gmünd, Böbingen und Mögglingen durch das Obere Remstal. Die Zeugnisse der römischen Vergangenheit, wie z.B. Überreste von Kastellen oder rekonstruierte Wachtürme, lassen sich bestens bei einer Führung mit den Limes-Cicerones, auf dem Limes-Radweg oder Limes-Wanderweg entdecken.
Einige unserer Mitgliedskommunen im Ostalbkreis befinden sich im UNESCO-Geopark Schwäbische Alb, höhlenreichste Region Deutschlands und Heimat weltbekannter Fossilienfundstellen. Wie wäre es beispielsweise mit einem Besuch des Geologischen Lehrpfads in Schwäbisch Gmünd oder des Felsenmeeres im Wental.
Die Altersgenossenfeste in Schwäbisch Gmünd, die jedes Jahr im Juni mit einem großen Umzug gefeiert werden, haben ihren Ursprung im 19. Jahrhundert und gehören seit 2018 zum immateriellen Kulturerbe der UNESCO. Die Altersgenossenvereine sind zudem Orte des Kennenlernens, der Integration und des soziales Engagements.
Zum immateriellen Kulturerbe der Menschheit gehört seit 2014 auch die Falknerei. Im Remstal können Sie die „Kunst mit Vögeln zu jagen“ in der Stauferfalknerei des Klosters Lorch hautnah bei Flugschauen und Schnupperkursen erleben. Seit 2020 befindet sich übrigens auch das handwerkliche Bierbrauen in Deutschland auf der Liste des immateriellen Kulturerbes.
Einer der berühmtesten Söhne des Remstals ist sicherlich der in Schorndorf geborene Gottlieb Daimler, der zeitlebens mit Carl Benz konkurrierte. Die beiden Automobilpioniere trafen sich nie persönlich, im Jahr 1926 fusionierten jedoch ihre beiden Unternehmen zur Daimler-Benz AG, heute Daimler AG. Das im Unternehmensarchiv in Fellbach aufbewahrte Benz-Patent von 1886 ist Teil des UNESCO-Weltdokumentenerbes. Interessante Einblicke in die Automobilgeschichte gibt das Mercedes-Benz Museum in Stuttgart.
Ebenfalls zum UNESCO-Weltdokumentenerbe gehört die Goldene Bulle von 1356, das wichtigste Verfassungsdokument des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation. Bis heute sind alle sieben Originale erhalten geblieben, das Trierer Exemplar befindet sich im Landesarchiv Baden-Württemberg in Stuttgart.
Außerdem sind zwei 1927 entstandene Häuser der Stuttgarter Weissenhofsiedlung Teil des transnationalen Welterbes „Das architektonische Werk von Le Corbusier“. Insgesamt 17 Bauten und Ensembles in sieben Staaten gelten als Antwort des Architekten auf die globalen sozialen Fragen des 20. Jahrhunderts.
Weitere Informationen zum UNESCO-Welterbe erfahren Sie unter www.unesco.de/kultur-und-natur